Deutsche Schachmeisterschaft Apolda

Liviu-Dieter Nisipeanu wird 88. Deutscher Schachmeister

 

Vom 23.06. bis 01.07. fand in Apolda die Deutschen Einzelmeisterschaft der Männer statt. Gespielt wurde in den historischen Gemäuern des Schloß-Hotels. 40 der stärksten Spieler Deutschlands waren in die Stadt der Thüringer Landesgartenschau gekommen. Eine Teilnehmerzahl, die für die Zukunft hoffen läßt (2016: 26). 28 Titelträger, darunter 10 Großmeister (GM) und 5 Internationale Meister (IM) versprachen eine hohe Qualität der Wettkämpfe (2016: 2 GM, 2 IM). Unter den Teilnehmern waren mit GM Niclas Huschenbeth (2010), GM Klaus Bischoff (2013 und 2015) und GM und Sergej Kalinitschew (2016) Titelträger der Vorjahre dabei. Der Sieger von 2005 – Artur Yussupow – verfolgte aufmerksam das Geschehen. Dabei war die Austragung dieser Meisterschaft lange offen, da die großen Vereine der 1. und 2.Bundesliga passten. Die kleine TSG Apolda mit ihrer Schachabteilung um ihrem Vorsitzenden Klaus Peter Krug mußte der deutschen Schachwelt zeigen das und wie es geht. Mit den Erfahrungen von 25 erfolgreichen Internationalen Open-Turnieren und starken Partnern in der Stadt Apolda ist ein wahres Meisterstück gelungen. Schirmherr der Veranstaltung war der Ministerpräsident des Freistaates Thüringen Bodo Ramelow. Als Hauptschiedsrichter war Ralph Arlt (Bundesturnierdirektor) im Einsatz und wurde von FSR Daniel Wanzek (ESV Lok Sömmerda) tatkräftig unterstützt. Dem Organisationschef Bernd Vökler (Bundesnachwuchstrainer) standen Jürgen Steiger und Detlef Siegel (beide TSG Apolda) zur Seite. Die Webseite wurde von Klaus Steffan realisiert.

Gespielt wurde nach dem sogenannten Schweizer System. Dabei spielen Gegner zusammen, die über die (nahezu) gleiche Punkteanzahl verfügen, insofern sie noch nicht aufeinander trafen. Dabei waren neun Runden zu absolvieren. Die Bedenkzeit betrug 100 min für 40 Züge + 50min + 30 sec für jeden Zug. Bereits in Runde 1 zeigte Luis Engel (ELO 2319) dem GM Georg Meier (2644) mit den schwarzen Steinen, das eine höhere ELO-Wertung nicht automatisch den Sieg bedeutet. In der Folgerunde büßte GM Georg Meier erneut einen halben Punkt ein gegen die einzige Dame des Feldes: FM Jana Schneider (2261). GM Liviu-Dieter Nisipeanu (2638) bezwang den Vorjahressieger GM Sergej Kalinitschew. Am Folgetag wurde GM Klaus Bischoff (2504) das Opfer von GM Liviu-Dieter Nisipeanu. Dieser eliminierte am nächsten Spieltag auch GM Alexander Donchenko (2573), Vincent Keymer (2411) holte den Punkt gegen GM Niclas Huschenbeth. In Runde 5 teilt Vincent Keymer den Punkt mit dem Spitzenreiter GM Liviu-Dieter Nisipeanu. Die nächste Runde unterliegt GM Raj Tischbierek (2425) GM Jacob Meister (2433). In Runde 7 ziehr Raj Tischbierek gegen den titellosen Eduard Miller (2319) den Kürzeren. In der vorletzten Runde zeigt sich GM Liviu-Dieter Nisipeanu seinem GM-Kollegen Jakob Meister überlegen während Vincent Keymer GM Sergej Kalinitschew den Punkt abnimmt. In der Schlußrunde gewinnt GM Rasmus Swane gegen GM Georg Meier und klettert auf Rang 2. GM Livius-Dieter Nisipeanu reicht gegen GM Niclas Huschenbeth ein Remis zum Titelgewinn.

Zur Siegerehrung im Braustübel der Vereinsbrauerei Apolda war nahezu die gesamte (Schach)Prominenz vertreten: Ullrich Krause (Präsident DSB), Klaus Deventer (Vizepräsident Sport), Bernd Vökler (Bundesnachwuchstrainer), Dr. Gerhard Köhler (Schachstiftung GK GmbH), Rüdiger Eisenbrand (Bürgermeister Apolda) u.a.

Statistik: Vincent Keymer erreicht seine dritte Titelnorm und wird bald als IM auftreten. Luis Engel holt die erste IM-Norm und Jana Schneider schafft die WIM-Norm. Von 179 Partien gewinnt Weiß 61 während Schwarz nur 46 siegreich gestalten kann. 72 Duelle gehen unentschieden aus. Die drei Medaillengewinner sowie GM Georg Meier bleiben ohne Niederlage. Vier Siege in Folge holte Liviu-Dieter Nisipeanu. Remisenkönig wurde GM Rainer Buhmann mit 9 Unentschieden. Bereits nach 17 Zügen endete die Partie Raphael Rehberg-Niclas Huschenbeth 0:1. Am längsten dauerte die Auseinandersetzung zwischen Dietmar Kolbus und Rasmus Svane 0:1 mit 104 Zügen.

Endstand: 1.Liviu-Dieter Nisipeanu 7,0; 2.Rasmus Svane; 3.Alexander Donchenko beide 6,5; 4.Vincent Keymer; 5.Dimitrij Kollars beide 6,0; 6.Georg Meier, 7.Klaus Bischoff, 8.Niclas Huschenbeth, 9.Jakob Meister (alle 5,5); 10.Luis Engel; 11.Tobias Jugelt, 12.Jens Hirneise; 13.Rick Frischmann; 14.Ferenc Langheinrich; 15.Florian Fuchs; 16.Eduard Miller (alle 5) … 22.Raj Tischbierek 4,5 …. 24.Dr. Sebastian Schmidt-Schaeffer 4,5 … 30.Cornelius Middelhof 4,0 ...

Liviu-Dieter Nisipeanu Deutscher Meister 2017): … Das Schachspiel in Deutschland geht definitiv aufwärts. Es waren viele junge Spieler, die ganz gut mitgehalten haben - Vincent Keymer im Alter von 12 Jahren und auch Jana Schneider ist Meisterin bei den Damen. Ich erwarte in fünf, sechs, vielleicht 10 Jahren,das wir ganz Oben stehen ... ich hoffe in Dortmund gut abzuschneiden und beim German Masters treffe ich fast die selben Leute und ich hoffe das Turnier nochmals zu gewinnen…. mein Ziel ist Elo 2700

Bernd Vökler (Bundesnachwuchstrainer):…. Aus Sicht des Bundesnachwuchstrainers bin ich sehr zufrieden...Die extra von mir nominierten Luis Engel und Vincent Keymer haben beide eine IM-Norm erzielt wobei der 12jährige Vincent Keymer nur knapp an einer Großmeisternorm vorbeigeschrammt ist … Hut ab vor Jana Schneider, die mit ihren 15 Jahren als einzige Frau für Furore im Turnier gesorgt hat und dem Einen oder Anderen Großmeister das Fürchten gelehrt hat

Vincent Keymer (künftiger Internationaler Meister): … ich bin sehr zufrieden,ich habe die IM-Norm geschafft und bin Vierter geworden … ich möchte meine Leistung noch steigern, aber das wird schwer, einfach probieren gut zu spielen ...

Drucken E-Mail

Schach bei Radio F.R.E.I.

Am 06.07. fand im Studio des Erfurter Lokalsenders Radio F.R.E.I. die "Lange Nacht des Spiels" statt. Der Schachsport wurde dabei fachkundig von Elisa Reuter, frischgebackener Deutscher Vizemeisterin U12w vom SV Empor Erfurt, und Reyk Schäfer von der SG 1871 Löberitz vertreten. Die beiden standen Rede und Antwort zum Schach in der Region und kommentierten live eine Partie zwischen den Moderatoren. Nachhören kann man die Sendung auf der Seite von Radio F.R.E.I., wobei es sich ab Minute 29 der zweiten Stunde um "das königliche Spiel" dreht. Inzwischen stehen die einzelnen Beiträge hier zur Verfügung.

Drucken E-Mail

Wiede Friedrich ist neuer Thüringer Schnellschachmeister

Meister gegen Vizemeister: Wiede Friedrich - Joachim Brüggemann. Der Spieler vom SV Empor Erfurt konnte das 25. Ilmenauer Schnellschachturnier vor Joachim Brüggemann und Alex Steinacker (beide Erfurter SK) für sich entscheiden. Da die Thüringer Schnellschachmeisterschaft in das Turnier integriert ist, bilden diese drei Spieler gleichzeitig auch das Podium der Meisterschaft. Wiede Friedrich ist damit für die Deutsche Schnellschachmeisterschaft im September in Magdeburg qualifiziert.

Der Endstand findet sich auf den Seiten des Ilmenauer SV.

Detaillierte Ergebnisse im Ergebnisdienst

Drucken E-Mail

118 Schachspieler beim 3. CLF-CHESS-OPEN in Jena

Thüringer Meister 2017 - Corinna Jacke und Ferenc Langheinrich. Am Himmelfahrt-Wochenende vom 25.-28.05.2017 fand im Jenaer Hotel „Steigenberger Esplanade“ das von der CLF Group gemeinsam mit dem SV SCHOTT Jena e.V. ausgerichtete 3. CLF-CHESS–OPEN statt. Mit 118 Teilnehmern hat sich die Teilnehmerzahl gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt. Das Turnier etablierte sich damit neben dem Erfurter Schachfestival zum zweiten großen Schach-Open Thüringens.

Weiterlesen

Drucken E-Mail

Themen