Neue Saison – neues Glück: ESK startet in 2. Liga - Franz Bräuer kommentiert

Startet wieder in der 2. Bundesliga: Mannschaft des ESK (Foto: K. Steffan).Mit geschlossener Mannschaftsleistung zum Doppelerfolg

Endlich ging es wieder los! Die 2. Bundesliga Ost startete in eine neue Saison und unser Team – der Erfurter Schachklub – ist mittendrin statt nur dabei!

Am 18./19.10. stand die erste Doppelrunde in Forchheim an. Am Samstag trafen wir uns nach nicht allzu langer Anreise in unserer Forchheimer Pension. Dort komplettiert (Jan und Petr waren bereits am Vortag angereist) ging es auf den Weg ins Spiellokal. Wir stärkten uns noch mit einem kleinen Imbiss am Verpflegungsstand, begrüßten die anderen Mannschaften und lauschten dem Gastgeber sowie dem Schiedsrichter, der uns vor allem auf die neue Bedenkzeitregelung hinwies. Dann ging's los.

Der Kampf gegen die SF Bad Mergentheim sollte eine enge Kiste werden, schließlich sind baden-württembergische Mannschaften beinahe schon traditionell gut aufgestellt. Zuerst gab es schnelle Remisen von Petr an 2 und Cassi an 5. Auf den restlichen Brettern wurden es spannende Partien. Und nach nicht einmal zwei Stunden gerieten wir in Rückstand: Peter, der seine Heimanalyse aufs Brett bekommen hatte, sah sich einer guten Spielanlage seines Gegners konfrontiert, die ihm nicht behagte. Nach einem Bauernopfer wurde Peters Stellung immer katastrophaler, sodass er bereits nach 27 Zügen die Waffen strecken musste (s. kommentierte Partie zum Nachspielen). 1-2. Doch es dauerte nicht lange, da gab es gute Neuigkeiten für uns zu vermelden: Matthias an 6 hatte bereits früh in der Eröffnung einen Bauern eingesammelt und ließ in der Folge auch nichts anbrennen. Seine Gewinnführung war sehr souverän (s. kommentierte Partie). 2-2 – der Ausgleich! Und es sollte noch besser kommen: Olaf an 7 spielte mal wieder den Rentner und kam zu einer schönen Angriffsstellung, die er mit viel Geschick zu einer Gewinnstellung verwandelte (s.kommentierte Partie). Dies bedeutete das 3-2 für uns! An den restlichen drei Brettern gab es ebenfalls sehr gute Nachrichten. Jan hatte eine leicht vorteilhafte Stellung ohne Verlustrisiko, ich hatte ein Turmendspiel mit 3 gegen 2 Bauern an einem Flügel und Troyki hatte seinem Gegner ebenfalls einen Bauern weggenommen. Dass wir den Kampf gewinnen würden stand damit praktisch schon so gut wie fest, es war nur noch die Frage nach der Höhe. Jan einigte sich auf Remis, wir führten nun 3,5-2,5. Ich versuchte viel, um die Partie noch zu gewinnen, aber am Ende war es wortwörtlich König an König. 4-3. Troykis Stellung war vielleicht gewonnen, doch der technische Gewinnweg war sehr schwierig. Daher forcierte er das Remis, wodurch der Kampf 4,5-3,5 gewonnen wurde. Ein gelungener Auftakt, nach dem wir uns eine schöne Gaststätte suchten und den Abend bei deftigem Essen und einer Runde Wizard ausklingen ließen.

Am Sonntag stand der Kampf gegen den Gastgeber an. Erneut waren Petr und Cassi mit kurzen Remisen am schnellsten. Ein weiteres Remis folgte durch Troyki. 1,5-1,5. Die restlichen Partien entwickelten sich allesamt spannend, aber größtenteils zu aussichtsreichen Stellungen für uns. Cassi faselte außerhalb des Spielsaals schon etwas davon, dass es wohl auf meine Partie ankommen würde, in welche Richtung der Kampf verlaufen würde. Und es sollte in unsere Richtung laufen, denn mein Gegner, der für die ersten 20 Züge sehr viel Zeit verbraucht hatte, opferte spekulativ eine Figur, was allerdings nach hinten losging (s. kommentierte Partie). So hieß es 2,5-1,5 für uns. An den restlichen vier Brettern hatten wir jeweils (!) einen Mehrbauern, was auf einen erfolgreichen Ausgang des Kampfes hindeutete. Diese äußerten sich wie folgt: Jan an 1 hatte ein Turmendspiel, welches er nicht gewinnen zu können schien, da sein Gegner zu aktiv stand. Peter hatte nach einer ausgelassenen Gewinnmöglichkeit ein Springerendspiel erhalten, in welchem sich sein Gegner sehr stark verteidigte. Matthias hatte lange Zeit einen entfernten b-Freibauern bei noch allen sechs Schwerfiguren auf dem Brett. Olaf hatte bei Türmen und ungleichfarbigen Läufern die bessere Stellung, weshalb ein Gewinn hier möglich erschien. Aus diesen vier „Mehrbauer-Partien“ holten wir dann ganze drei Punkte: Jan und Peter remisierten, während Matthias und Olaf gute Technik zeigten und damit zu den Topscorern des Wochenendes avancierten. Der Kampf ging 5,5-2,5 gewonnen.

Nun mischen wir in der Liga voll mit und stehen nach diesen zwei Spieltagen auf dem 2.Platz. Die Mannschaft hat sich geschlossen und in guter Verfassung präsentiert, was Hoffnung und Selbstvertrauen für die kommenden Spieltage geben sollte.

1,5 aus 2, dazu Bericht inkl. kommentierter Partien: ganz starkes Wochenende von Franz!

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