Bericht von der 86. Deutschen Schachmeisterschaft

Verfasst von Cornelius Middelhoff am . Veröffentlicht in Thüringen

Cornelius Middelhoff (TSG Apolda) schildert seine Eindrücke und kommentiert eine seiner Partien.

Die diesjährige Meisterschaft fand vom 3. bis 11.Dezember statt. Die Setzliste mit 36 Teilnehmern führte Titelverteidiger Daniel Fridman an.

Sieger wurde Klaus Bischoff mit 6.5 Punkten aus 9 Partien, der in der Schlußrunde mit einem Schwarzsieg gegen Alexander Donchenko noch den führenden Vitaly Kunin abfangen konnte. Am letzten Tag war auch ein Team des Saarländischen Rundfunks vor Ort, das zunächst die Partie zwischen Herbert Bastian und dem jüngsten Teilnehmer Vincent Keymer verfolgte, und danach die Spitzenbretter filmte.

Der Spielort, die Landessportschule Saarbrücken, ist malerisch in den Stadtwald eingebettet. Die Organisation, die Verpflegung und die Räumlichkeiten waren exzellent. Das Schiedsrichterteam um Ralph Alt, ein alter Bekannter aus Münchner Schachzeiten, leitete das Turnier wie gewohnt souverän. Das Teilnehmerfeld bot eine bunte Mischung aus erfahrenen Titelträgern, jungen Nachwuchstalenten und den über die Landesmeisterschaften qualifizierten Spielern. Die Atmosphäre war familiär, es gab viele nette Tischgespräche ohne Berührungsängste.

Als Nummer 33 der Setzliste war ich krasser Außenseiter. Nach eine Doppelnull wurde ich in Runde drei vom nominell schwächsten Spieler des Turniers zerlegt und hatte Glück, dass der Gegner vor der Zeitkontrolle zu oft die Züge wiederholte. Die Gegner wurden nicht leichter, aber nach einem hart erkämpften Sieg gegen den Leipziger Matthias Liedtke in Runde 4 war ich im Turnier drin. In Runde 6 glückte mir die nächste Überraschung (siehe nachstehende Partie). Mit 4 Punkten aus 9 Partien erreichte ich Platz 26. Sehr gut fand ich die Regel, dass Remisangebote erst ab Zug 41 erlaubt sind. Die Anzahl der "geschobenen" Remisen war sehr gering. Diese Regel sollte für alle Turnier-Partien gelten, bei denen es eine Live-Übertragung gibt.

Ich bedanke mich für die Unterstützung des Thüringer Schachbunds und der TSG Apolda.

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